Eiswurf vs. Eisfall
Durch Frost und Schnee können sich an Rotorblättern Eisstücke bilden. Sobald es wieder wärmer wird, löst sich das Eis und kann herunterfallen. Bei stehendendem Rotor wird dieses Phänomen als Eisfall bezeichnet, bei drehendem Rotor Eiswurf.
Dies tritt in Deutschland aber nur in Einzelfällen und zunehmend seltener auf, was die nachfolgende Graphik zu den Eistagen in Deutschland bestätigt.
Vorgaben für die Windenergie
Die Risikobereiche nach dem Regelwerk der IEA Wind TCP geben verbindliche Grenzwerte für den Eiswurf von Windenergieanlagen (WEA) vor. Dieser Grenzwert für die Erhöhung des Sterberisikos durch neue Quellen (z. B. WEA) liegt bei 10-5, also 0,00001 Vorfällen pro Jahr.
Externe Gutachter:innen erstellen Eiswurfgutachten unter Berücksichtigung der Standortbedingungen (Risikoanalyse). Dabei wird überprüft, wie hoch das Sterberisiko durch Eiswurf von WEA ist, im Vergleich zum bestehenden Alltagsrisiko.
Dort wird unterschieden in:
- individuelles Risiko: Objekte, die regelmäßig durch Besitzer:innen oder einen kleinen Personenkreis genutzt werden z.B. land- und forstwirtschaftlich genutzte Wege, Wanderwege, Fahrradwege
- kollektives Risiko: Objekte, die von generellem Interesse für die Öffentlichkeit sind und entsprechend durch größere Personengruppen genutzt werden z.B. stark genutzte Gemeinde-, Kreis-, Land-, Bundesstraßen und Autobahnen
Die allgemeine Sterblichkeitsrate liegt bei 2*10-4 , also 0,0002 Todesfällen/Jahr. Liegt das neue Risiko weit unterhalb anderer, aus dem Alltag bekannten Risiken, wird es als vernachlässigbar bezeichnet. Bei Windparks liegt der Schätzwert bei 10-8 und damit bei 0,00000001 Treffern pro Jahr.
Maßnahmen zur Reduktion von Eiswurf
In WEA sind standardmäßig Eiserkennungssysteme installiert, die Eisansatz frühzeitig registrieren. Bei Eisansatz stoppen die Windenergieanlagen automatisch, wodurch die Gefahr durch Eiswurf gebannt wird. Die WEA läuft erst wieder an bzw. wird manuell gestartet, wenn sichergestellt ist, dass kein Eisansatz mehr vorliegt. Zusätzlich werden oft Eiswarnschilder aufgestellt, teilweise können von den Behörden auch Schranken gefordert werden. Dies ist stark abhängig vom Standort.
Für den Standort in Prälax hat ein externer Gutachter bereits ein Gutachten erstellt. Es ist mit 7 Eistagen pro Jahr zu rechnen. Dadurch wird das allgemeine Risiko sehr gering eingeschätzt, es werden trotz dessen Eiswarnschilder aufgestellt. Weitere Maßnahmen sind nicht notwendig.
Quellen:
Tomke von Drathen
Projektleiterin
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